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Reiseberichte aus dem Sanella-Album Mittel- und Südamerika |
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Motorengeräusch so laut, daß wir uns nur auf dem Schreibblock verständigen können. Fernandez schreibt auf: ,,Viele Kaffeeplantagen dort unten und Heimat des Kakaobaumes. Hat große, goldgelbe Früchte," Mister Smith zeigt nach vorn. Oh, das sieht böse aus! Eine dunkle Wolkenwand, die schnell näher kommt. Unter ihr die Landschaft noch im Sonnenlicht. Über uns blauer Himmel mit treibendem Gewölk, aber in der Gewitterwand vor uns zucken schon die Blitze. Unser Flugzeug weicht aus, Mister Smith drückt die Maschine tiefer. Da- unter uns der Flugplatz von Guatemala- City. Wir setzen zur Landung an. Im letzten Augenblick können wir uns in Sicherheit bringen. Da bricht auch schon das Unwetter herein. Blitze und Donnerschläge, daß uns Hören und Sehen vergeht Es braust und gurgelt und rauscht. |
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Eine wahre Sintflut! Aber nach einer halben Stunde ist alles vorüber.! Dann braust der Regen mit solcher Wucht herab, daß du denkst, die Fluten schwemmen alles mit sich fort. Bald wird es wieder hell, und wir können weiter fliegen. - An Bord des ,,Tornados", Haben eben Honduras überflogen. Zwischen gelandet Nicaragua. Mister Smith hält etwas östlich Kurs auf die Karibische See hinaus. Fernandez zeigt aufs Meer hinab, schreibt auf: ,,Robinson." Ich schreibe zurück: ,,Kann keinen sehen." Darauf Fernandez: ,, Ich meine nicht den Mann, du Schafskopf, sondern die Insel, wo er gelebt hat." Muß Fernandez noch genauer danach fragen bei nächster Zwischenlandung. |
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Ja, stimmt also, auf einer kleinen Insel im Karibischen Meerbusen soll der Matrose gehaust haben, nach dem Defoe das Buch von Robinson geschrieben hat. Andere vermuten eine Insel weiter ostwärts. Kann auch sein, das die Erlebnisse eines Steuermannes, der auf eine Insel im Stillen Ozean ausgesetzt wurde, von Daniel Defoe mit verwendet worden sind. Die Gelehrten streiten sich noch. Weiterflug nach Colon am Panamakanal. Unter uns ein amerikanisches Kriegsschiff, scheint ein Schlachtschiff zu sein. Und Frachter- da drüben ein ganz weißer. ,,Bananenschiffe der nordamerikanischen United Fruit Company", erklärte Fernandez auf dem Schreibblock. ,,USA. Haben hier Bananenanbau und =trannsport großzügig organisiert. Die Kompanie hat eine eigene Flotte, Häfen und Eisenbahnen." "Gehört das alles einer Gesellschaft?" ,,Ja, eines der größten Wirtschaftsunternehmen der Welt." ,,Viele Ammis in den Plantagen?" ,,Nein, vor allem Neger. Vertragen das Klima am besten." Da, der Panamakanal! Kann deutlich mehrere große Schiffe sehen. Die berühmte Seeverbindung zwischen dem Atlantischen und dem Stillen Ozean! Auch die riesigen Schleusen sind auszumachen. Mister Smith setzt zur Landung auf dem Flugplatz von Cristobal-Colon an. Auf dem Platz Flaggen der Vereinigten Staaten. Wir sind in der Kanalzone. Man hört mehr Englisch als Spanisch. Ich möchte so gerne den Kanal genauer sehen. |
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